unter Anlegern gibt es einen weit verbreiteten Streit: Was ist besser, Dividenden- oder Wachstumsaktien? Ein wenig erinnert mich das immer an einen Boxkampf. In der einen Ecke des Rings befinden sich die Dividendenaktien, das sind die Champions der beständigen Einkommensgenerierung, ausdauernd und über die Zeit kämpfend. In der anderen Ecke sind die Wachstumsaktien, dynamische Herausforderer, die auf schnelle Kapitalgewinne aus sind. Und als Ringrichter könnte ich mir keinen Besseren als Warren Buffett vorstellen.
Value-Champion Berkshire Hathaway, das Investmentvehikel der Börsenlegende, ist bekannt dafür, keine Dividenden an seine Aktionäre auszuzahlen. Buffett ist jedoch selbst ein großer Fan von ausschüttenden Unternehmen. In seinem vergangenen Brief an die Berkshire-Aktionäre hat er diesem Thema sogar ein eigenes Kapitel gewidmet. Um den vermeintlichen Widerspruch zu klären, lohnt es sich, das Thema von mehreren Seiten zu beleuchten.
Was ist besser, Dividenden- oder Wachstumsaktien? Eine Frage der Beständigkeit versus des Potenzials
Dividendenaktien gehören oft zu etablierten Unternehmen, die einen Teil ihrer Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten anstatt dieses Kapital in weiteres Wachstum zu investieren. Anleger erhalten dadurch ein regelmäßiges Einkommen, fast so, als würden sie Miete von einer Immobilie bekommen. Eigentlich sind diese Geldzuflüsse sogar besser als Miete, denn bei Aktien gibt es keine Instandhaltungskosten, und die Investition ist auch sonst mit wesentlich weniger zeitlichem Aufwand verbunden.
Bei Wachstumsaktien handelt es sich häufig um jüngere Unternehmen, die in Branchen mit hohem Steigerungspotenzial tätig sind. Sie reinvestieren ihre Gewinne meist direkt zurück ins Unternehmen, um dieses Wachstum zu finanzieren. Damit verbunden sind ein relativ schnell steigender Aktienkurs und somit satte Kapitalgewinne für die Aktionäre.
Berkshire Hathaway gehört zwar zu den älteren Unternehmen, Buffett glaubt aber immer noch, dass seine Aktionäre besser fahren, wenn auf Dividendenzahlungen verzichtet wird und das Geld weiter durch seine bzw. die Hände seiner Nachfolger investiert wird.
Was ist besser, Dividenden- oder Wachstumsaktien? Auch eine Frage der Sicherheit versus des Risikos
Aktien von ausschüttenden Unternehmen gelten oft als sicherer Hafen, besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Ein Unternehmen, das in der Lage ist, regelmäßig Dividenden zu zahlen, wird oft als finanziell stabil angesehen. Das gilt in besonderem Maße für die sogenannten Dividenden-Aristokraten. Diese haben über mindestens 25 Jahre ihre Ausschüttungen erhöht, also auch über wirtschaftliche Abschwünge hinweg. Diese Dividendenpolitik ist ein starkes Indiz für ein Geschäftsmodell mit stabilen Wettbewerbsvorteilen.
Wachstumsaktien stehen für ein höheres Risiko, sie sind oft volatiler. Hier müssen Anleger genauer hinschauen: Handelt es sich bei Kurszuwächsen um einen eher kurzfristigen Hype oder wird das Unternehmen auch dauerhaft geschäftlich überdurchschnittlich abschneiden? Kann es seinen momentanen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, den die Börse mit hohen Bewertungen honoriert, dauerhaft halten?
Für Warren Buffett spielen diese zwei Kategorien jedoch kaum eine Rolle. Er konzentriert sich stets auf solide Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen, die am besten unter Wert oder zu einem fairen Preis gehandelt werden. Handelt es sich dabei um ein Wachstumsunternehmen, so hat die Investmentlegende vorab das Geschäftsmodell sehr genau analysiert. Werden hingegen Dividenden gezahlt, so freut sich Buffett über den stetigen Zustrom an weiterem Kapital und an der Tatsache, dass mit regelmäßigen Ausschüttungen oft auch Kursgewinne verbunden sind.
Fazit: Auf die Unternehmensqualität kommt es an!
Die Frage, ob Anleger auf Wachstumswerte, Dividendenaktien oder eine Mischung aus beidem setzen sollten, kann daher offen bleiben. Ringrichter Buffett hat den Kampf zugunsten beider Strategien entschieden. Das eine wie das andere führt zum Ziel, wenn stets ein wichtiger Aspekt beachtet wird: die Qualität des zugrundeliegenden Unternehmens muss stimmen!
Der Qualitätsansatz lässt sich übrigens sehr einfach auch mit den boerse.de-Fonds umsetzen. Wer von ausschüttenden Firmen profitieren möchte, für den könnte der boerse.de-Dividendenfonds von Interesse sein. Dieser investiert mit einem kombinierten Anlagekonzept in Aktien, die sich durch eine hohe Stabilität im Kursverlauf sowie attraktive Dividenden auszeichnen und ist in zwei Varianten erhältlich: thesaurierende oder ausschüttend. Die Besonderheit bei der ausschüttenden Tranche liegt darin, dass quartalsweise jeweils ein Prozent ausbezahlt wird.
Wer eher in qualitativ hochwertige Wachstumswerte investieren möchte, für den könnte sich ein Blick auf den boerse.de-Technologiefonds lohnen. Dieser Fonds basiert auf einer systematischen, rein regelgebunden agierenden Anlagestrategie, bestehend aus zwei Komponenten: dem Kerninvestment-Portfolio und dem Darwin-Portfolio. Ersteres umfasst alle 21 aktuellen Technologie-Champions, die ein überdurchschnittlich attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen. Die zweite Komponente investiert in mögliche Apples, Microsofts & Co. von morgen.
Auf gute Investments!
Ihre
Katja Zacharias
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