Wann solltest du Aktien kaufen? (2024)

Aktien-Trader verlassen sich auf kurzfristige Kursbewegungen, um Gewinne zu erzielen. Zu wissen, wann der beste Zeitpunkt für den Kauf von Aktien während des Handelstages ist, kann aktiven Händlern helfen, eine erfolgreichere Handelsstrategie zu entwickeln und umzusetzen.

Die beste Tageszeit für den Kauf von Aktien

Die Aktienkurse schwanken im Laufe eines Handelstages je nach Marktstimmung.

Ein positiver Gewinnbericht kann den Kurs einer Aktie in die Höhe treiben und die Nachfrage der Anleger ankurbeln, sobald die Gewinnmitteilung veröffentlicht wird. Umgekehrt können negative Nachrichten wie die Nichtzulassung eines Biotech-Medikamentenkandidaten sofortige Verkäufe auslösen, da die Anleger versuchen, die Biotech-Aktie loszuwerden, um ihre Verluste zu begrenzen.

Erfahrene Händler wissen, dass bestimmte Zeiten des Handelstages bessere Kauf- und Verkaufschancen bieten als andere. Im Folgenden findest Du die wichtigsten Merkmale der einzelnen Phasen des Börsentages und erfährst, warum sie die besten Zeiten für den Verkauf oder Kauf von Aktien sind.

Die Eröffnung des Aktienmarktes

Der Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse beginnt um 9 Uhr vormittags. Die Aktienkurse bewegen sich in der Regel direkt nach der Eröffnung dramatisch. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein, aber zwei der häufigsten Ursachen für Kursschwankungen zu dieser Zeit sind:

• Nachrichten über Nacht. Unternehmensnachrichten, die nach der Schlussglocke des Vortages veröffentlicht werden, sind oft der Grund für den Handel nachbörslich. Diese Geschäfte werden nach Börseneröffnung abgewickelt, was zu großen Kursgewinnen oder -verlusten führen kann.
• Schlagzeilen am Morgen. Ähnlich wie bei den Nachrichten über Nacht können neue Schlagzeilen vor der Eröffnung den vorbörslichen Handel stark beeinflussen, mit ähnlichen Auswirkungen wie die Nachrichten über Nacht.

Professionelle Händler wissen, dass die Börseneröffnung eine der besten Zeiten des Tages ist, um Aktien zu kaufen und zu verkaufen. Tatsächlich bezeichnen Händler den Börsenbeginn oft als „dummes Geld“ – ein harter Ausdruck für diejenigen, die zum ungünstigsten Zeitpunkt kaufen oder verkaufen, in der Regel im Anschluss an eine bombastische Schlagzeile am frühen Morgen.

Die Händler wissen, dass die kursbewegenden Nachrichten schon alt sind, wenn der Markt öffnet. Sie können also in diesen ersten Minuten und Stunden kaufen und verkaufen, weil sie wissen, dass sich die Aktienkurse in der Regel bis zum Mittag stabilisieren.

Das Ergebnis ist: Der frühe Börsenhandel zwischen 9 und 10 Uhr – manchmal sogar bis 11 Uhr – ist möglicherweise die beste Zeit des Tages, um Aktien zu kaufen und zu verkaufen, wenn Du von den Kursschwankungen profitieren willst.

Nachmittagsstunden

Nach dem morgendlichen Chaos beruhigen sich die Kursbewegungen und das Handelsvolumen in der Regel wieder. Unternehmensnachrichten, die während der Mittags- oder Nachmittagsstunden veröffentlicht werden, führen selten zu der Volatilität, die nach der Eröffnung zu beobachten ist.

Ohne Handelsvolumen, das starke Kursbewegungen auslöst, und einem generellen Mangel an kursbewegenden Nachrichten bieten die Stunden zwischen 11 Uhr und 14 Uhr den Händlern in der Regel kein großes Gewinnpotenzial.

Das Ergebnis ist: Die Mittagszeit zwischen 11 Uhr und 14 Uhr ist für die meisten Händler nicht die beste Zeit, um Aktien zu kaufen und zu verkaufen, da die Aktienkurse in der Regel stabiler sind.

Der Börsenschluss

Nach der Ruhe kommt der Sturm – in der letzten Stunde des Handelstages herrscht reges Treiben. Von Händlern, die auf eine späte Kursrallye setzen, bis hin zu Verkäufern, die ihre Positionen schließen wollen, bietet das Zeitfenster zwischen 15.00 und 16.00 Uhr EST eine Menge Volumen und Kursbewegungen.

Händler stellen oft fest, dass in der Stunde vor Börsenschluss unerfahrene Anleger/innen wieder in den Markt einsteigen und auf der Grundlage der Nachrichten des Tages handeln. So können erfahrenere Händler aus dem schlechten Timing unerfahrener Händler Kapital schlagen, die sich wahrscheinlich eher von den Nachrichtentrends als von ihrer Strategie leiten lassen.

Das Ergebnis ist: Wie der frühe Börsenhandel ist auch die Stunde vor Börsenschluss zwischen 15 und 16 Uhr eine der besten Zeiten, um Aktien zu kaufen und zu verkaufen, da es hier zu starken Kursschwankungen kommt, das Handelsvolumen höher ist und unerfahrene Anleger in letzter Minute handeln.

Der beste Tag der Woche, um Aktien zu kaufen

Dan Casey, Anlageberater und Gründer von Bridgeriver Advisors in Bloomfield Hills, Michigan, sagt, dass montags mit die besten Bedingungen für den Kauf und Verkauf von Aktien herrschen.

„Das liegt an der langen Zeitspanne zwischen den Handelsmöglichkeiten, in der gute oder schlechte Nachrichten veröffentlicht werden können, die sich auf bestimmte Aktien oder Branchen auswirken“, sagt er.

Zwischen der Schlussglocke am Freitag und der Eröffnungsglocke am Montag kann viel passieren, was den Kurs einer Aktie steigen oder fallen lassen kann. Anders als an Wochentagen, an denen sich die Nachrichten nur wenige Stunden auf die Aktienkurse auswirken, können zwei Tage voller Nachrichten und Ereignisse den vorbörslichen Handel vor der Eröffnungsglocke am Montag anheizen.

Das Ergebnis ist: Erfahrene Händler sehen den Montag oft als den besten Tag der Woche an, um Aktien zu kaufen und zu verkaufen, weil die Zeit und die aufgestaute Nachfrage seit der letzten Börsensitzung am Freitag davor ausreichen.

Was bedeutet „Buy the Dip“?

Händler wollen oft ihre Positionen aufstocken und sind bereit, auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, um ein Schnäppchen bei weiteren Aktien zu machen.

Wenn eine Aktie aufgrund von Unternehmensnachrichten oder der Marktstimmung von ihrem jüngsten Höchststand abrutscht und unerfahrene Anleger/innen sich zum Verkauf drängen, können erfahrene Händler die Gelegenheit nutzen, um Aktien aufzustocken.

Diese Strategie nennt man „buying the dip“. Händler stocken ihre Bestände zu einem günstigen Preis auf, der oft niedriger ist als der Preis der Aktien, die sie zuvor gekauft haben. Im Laufe der Zeit hilft der Dip-Kauf den Händlern, den Durchschnittspreis für alle Aktien, die sie von einem Unternehmen besitzen, zu senken, wodurch die gesamte Position profitabler wird.

Du kannst den Dip zu einem der besten Zeitpunkte des Tages oder der Woche kaufen, um Aktien zu erwerben. Diese Strategie wird zwar nicht von allen Händlern angewandt, kann sich aber als vorteilhaft für Händler erweisen, die ihre langfristigen Erträge aus einer Position erhöhen wollen.

4 Tipps für den besten Zeitpunkt zum Aktienkauf

Die besten Tageszeiten für den Kauf und Verkauf von Aktien zu kennen, kann Dir zwar helfen, Dich am Markt zurechtzufinden, reicht aber nicht aus, um als Händler erfolgreich zu sein. Erfolgreiche Händler haben stattdessen eine Strategie, die ihr gesamtes Portfolio und jede Transaktion, die sie tätigen, steuert.

Diese vier Tipps können Dir helfen, eine Handelsstrategie zu entwickeln, mit der Du Marktschwankungen besser ausnutzen kannst, anstatt der Anleger zu sein, der diese Marktschwankungen durch schlechtes Timing verursacht.

1. Setze Dir Ziele. Mach dir klar, was Du mit deinem Portfolio erreichen willst, bevor Du mit dem Handel beginnst. Dein Ziel kann eine bestimmte Rendite, ein bestimmter Euro-Betrag an Gewinn oder sogar ein besseres Verständnis für einen bestimmten Marktsektor sein.
2. Sprich mit einem Steuerfachmann. Wenn Du als aktiver Händler in einem steuerpflichtigen Maklerkonto handelst, musst Du kurzfristige Kapitalertragssteuern zahlen, die sich auf deine Nettorendite auswirken. Ein wenig Steuerwissen kann Dir helfen, kostspielige Handelsfehler zu vermeiden.
3. Kenne deine Grenzen. Die besten Händler hoffen, dass sie mehr Recht als Unrecht haben. Es ist wichtig, dass Du Regeln für den Umgang mit Verlusten aufstellst, damit Du deine anderen finanziellen Ziele nicht in Gefahr bringst.
4. Vergiss nicht, zu diversifizieren. Du willst nicht, dass dein gesamtes Portfolio während der aktiven Handelszeiten in Aufruhr gerät. Diversifikation kann dir helfen, Gewinne zu erzielen, selbst wenn ganze Sektoren im Abschwung sind.

Was Du aus dem Text mitnehmen kannst

Es gibt zwar bessere Zeiten, um Aktien zu kaufen, aber für die meisten Anleger ist es wahrscheinlich besser, sich an eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie zu halten als an Markt-Timing-Strategien, die man am besten professionellen Händlern überlässt.

Hank Smith, Leiter der Anlagestrategie bei Haverford Trust, sagt, dass für unerfahrene Händler der schwierigste Teil des Handels nicht darin besteht, aus dem Markt auszusteigen, wenn es einen Abschwung gibt.

„Das Schwierigste ist, wieder in den Markt einzusteigen“, sagt Smith. „Am Ende eines Bärenmarktes oder einer Korrektur sind die Schlagzeilen am düstersten, so dass es praktisch unmöglich ist, sich dafür zu begeistern, wieder Geld in den Markt zu stecken.”

Wenn Du Dich fragst, ob aktiver Handel zu deinen finanziellen Zielen passt, wende Dich an einen Finanzberater. Ein Gespräch über Deine Ziele, Deinen Zeithorizont und Deine Risikotoleranz kann Dir helfen, eine fundierte Entscheidung über den Handel zu treffen.