Rendite berechnen: Formel und Beispiele, wie es geht (2024)

Bei Geld- und Kapitalanlagen ist die Rendite eine zentrale Vergleichsgröße – die Rendite gibt an, wie erfolgreich ein Investment ist.

Allgemein lässt sich der Begriff Rendite so zusammenfassen: Die Rendite ist der Ertrag einer Geldanlage. Je nach Art der Geldanlage spricht man zum Beispiel von Dividendenrendite (bei Aktien) oder Immobilien-Rendite (für ein Haus oder eine Eigentumswohnung).

Durch die Berechnung der Rendite entsteht eine Kenngröße, die einen Geldanlage-Vergleich ermöglicht. Einige Beispiele zeigen, wie man die Rendite-Formel anwenden kann.

Was bei der Rendite-Berechnung alles zum Ertrag beiträgt, hängt von der Art der Geldanlage ab:

  • Bei einem Sparkonto, Tagesgeldkonto oder bei Festgeld wird die Höhe der Rendite durch die Zinszahlungen bestimmt.
  • Bei Aktien, Anleihen oder ETFs tragen mehrere Komponenten zur Rendite bei: So kann die Rendite Dividendenzahlungen, Zinszahlungen genauso wie die Kursentwicklung umfassen.

Angegeben wird die Rendite in der Regel in Prozent und für den Zeitraum von einem Jahr (abgekürzt p.a. – lateinisch per annum, also pro Jahr). Das heißt der Ertrag bezieht sich immer auf einen konkreten Zeitraum und eine Summe, also das eingesetzte Kapital.

Bei einem Rendite-Beispiel von 5 % p.a. bedeutet das: Für € 1.000 gab es in einem Jahr € 50 Rendite.

Formel: Rendite berechnen

Mit der folgenden Rendite-Formel können Sie also direkt die Rendite in Prozent berechnen:

  • Ertrag x 100 / Anfangskapital = Rendite (in %)

Für unser Rendite-Beispiel bedeutet das:

  • € 50 x 100 / € 1.000 = 5 %

Betrachtet man die Rendite über mehrere Jahre – und nicht über ein Jahr, so lässt sich arithmetisch die durchschnittliche jährliche Rendite berechnen, wenn das Ergebnis noch durch die Anzahl der Jahre geteilt wird. Bei € 150 Gesamtertrag in drei Jahren sieht das für unser Rendite-Beispiel so aus:

  • € 150 x 100 / € 1.000 = 15 % (in 3 Jahren)
  • 15 % / 3 = 5 % p.a. Rendite

Allerdings ist das eine grob vereinfachte Berechnung, ohne Berücksichtigung des Zinseszinseffekts. Wer den Zinseszinseffekt berücksichtigen will, berechnet die durchschnittliche Rendite pro Jahr logarithmisch, also nach folgender Formel:

  • ln (Endkapital / Anfangskapital) / Anzahl Jahre = Rendite p.a.

In unserem Renditebeispiel bedeutet das:

  • ln (€ 1.150 / € 1.000) / 3 = Rendite p.a.
  • 0,13976 / 3 = 4,66 % p.a.

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Kosten beachten bei der Rendite-Formel

Zu beachten sind bei der Rendite-Formel in der Regel zusätzlich die Kosten einer Geldanlage. Betrachtet man allerdings die Brutto-Rendite so werden die Kosten dabei außer Acht gelassen. Werden sie in die Berechnung der Rendite einbezogen, so spricht man auch von Netto-Rendite. Die Rendite-Formel ändert sich dadurch minimal:

  • (Ertrag – Kosten) x 100 / Anfangskapital = Rendite (in %)

Sind in dem genannten Rendite-Beispiel € 9,90 im Jahr für das Depot zu bezahlen, so bedeutet das also für die Nettorendite:

  • (€ 50 - € 9,90) x 100 / € 1.000 = 4,01 %

Rendite berechnen: Formel und Beispiele, wie es geht (1)

growney gibt bei der erwarteten Rendite übrigens grundsätzlich eine Nettorendite an – sämtliche Kosten sind also bei der Rendite-Berechnung bereits einbezogen.

Geldanlage-Vergleich möglich machen

Der Bezug einer Rendite auf Zeitraum und Anlagebetrag macht es außerdem möglich, unterschiedliche Geldanlagen zu vergleichen. Das ist wichtig, weil in diesen Fällen der Ertrag alleine nicht aussagekräftig genug ist. Konkret zeigt das eine Beispielrechnung:

  • Miriam investiert seit 13 Jahren in Anleihen. Angelegt hat sie € 17.500 und hat im gesamten Zeitraum Erträge in der Gesamthöhe von € 4.436,25 erhalten.
  • Anja hat sich mit ihren Geschwistern vor 9 Jahren an einer Immobilie beteiligt – und dabei € 32.000 investiert. Abzüglich der Kosten beträgt ihr Anteil an den Mieteinnahmen insgesamt € 6.048.
  • Emily hat deutlich weniger Geld als ihre beiden Freundinnen. Vor 2 Jahren hat sie aber € 3.500 in Aktien-ETFs investiert, der Ertrag daraus beträgt € 385.

Allein über diese Zahlen fällt der konkrete Geldanlage-Vergleich schwer. Mit der Rendite-Berechnung ist es aber einfach:

  • Miriam hat mit ihren Anleihen durchschnittlich 1,95 % Rendite p.a. erzielt
    ( € 4.436,25 x 100 / € 17.500 / 13 Jahre = 1,95 % p.a.)
  • Die Immobilien-Rendite von Anja beträgt durchschnittlich 2,10 % p.a.
    ( € 6.048 x 100 / € 32.000 / 9 Jahre = 2,1 % p.a.)
  • Emily erzielte durchschnittlich 5,50 % Rendite
    ( € 385 € x 100 / € 3.500 / 2 Jahre = 5,5 % p.a.)

Rendite berechnen: Formel und Beispiele, wie es geht (2)

Kompliziertere Formen der Rendite-Berechnung

Die bisher erläuterte Rendite-Formel entspricht einer einfachen Rendite-Berechnung, die im Prinzip nur für Einmalanlagen verwendbar ist.

Sparpläne

Schwieriger wird es, wenn in unseren Rechen-Beispielen Miriam oder Anja nicht über volle Jahre investieren – oder wenn Emily beispielsweise einen Sparplan einrichtet, sich die Investmentsumme also ständig verändert.

In solchen Fällen kann die Rendite

  • als zeitgewichtete Rendite oder
  • als wertgewichtete Rendite (auch: geldgewichtete Rendite)

berechnet werden.

Der Unterschied:

  • Bei der zeitgewichteten Rendite wird die Veränderung des angelegten Betrags durch Ein- oder Auszahlungen herausgerechnet. Bedeutet: Für die konkrete Rendite-Berechnung wird die gesamte Wertentwicklung in tägliche Teile zerlegt und dann herausgerechnet.
    Vorteil: So lässt sich die Rendite mit anderen Werten wie Indizes, ETFs oder einzelnen Aktien vergleichen.
  • Bei der wertgewichteten bzw. geldgewichteten Rendite wird für jede Teil-Einzahlung bzw. Auszahlung eine gesonderte Rendite berechnet – und daraus mit der Zinsfuß-Methode eine Gesamtrendite ermittelt. Auch dazu wird die Wertentwicklung in Teile zerlegt.
    Vorteil: Zwar besteht jetzt keine Vergleichbarkeit der Rendite mit dem Dax oder dem MSCI World mehr, sie erhalten aber eine genaue Angabe, wie sich Ihr persönliches Portfolio entwickelt hat.

growney weist seinen Kunden deshalb beide Varianten der Rendite-Berechnung aus.

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Dividendenrendite, Aktien, ETFs, Fonds, Immobilien

Grundsätzlich ist dabei egal, ob sie mit er Formel die Rendite für Aktien, ETFs, Immobilien oder andere Geldanlagen berechnen.

Dabei hat jede Geldanlage ihre Eigenarten:

  • Bei Aktien gibt es einen wesentlichen Einflussfaktor auf die Rendite: Dividenden, mit denen Anleger am Erfolg des Unternehmens beteiligt werden. Die Dividendenzahlung erfolgt in der Regel jährlich, es kann aber auch eine halbjährliche, vierteljährliche oder gar monatliche Dividende ausgeschüttet werden. Die Dividendenhöhe wird festgelegt, kann sich also verändern – die Dividende kann Null betragen, die Zahlung also ausfallen.


    Das Verhältnis von Dividende und Aktienkurs bezeichnet man als Dividendenrendite. Beispiel: Zahlt ein Unternehmen € 3 Dividende im Jahr, wenn die Aktie zum Kurs von € 30 an der Börse gehandelt wird, so beträgt die Dividendenrendite 10 % (€ 3 / € 30 = 0,1 = 10 %). Doch die Rendite bei Aktien ergibt sich nicht allein aus der Dividendenrendite, auch die Kursentwicklung wird dabei berücksichtigt. Die Aktien-Rendite kann also insgesamt höher sein als die Dividendenrendite (wenn der Aktienkurs gestiegen ist) oder niedriger (bei gesunkenem Aktienkurs). Sie kann auch negativ sein.

  • Auch bei der Rendite für Anleihen gibt es Einflüsse durch die Kursentwicklung. Auch sie werden an den Märkten gehandelt, der Kurs kann steigen oder fallen. Eine Anleihen-Rendite wird also nicht alleine durch den Zinskupon bestimmt. Ein Anleihe-Rendite-Beispiel könnte also wie folgt aussehen: Zusätzlich zum Zinskupon (Zahlung von 2 % p.a.) steigt der Kurs jährlich im Schnitt um 0,75 %. Die Anleihe-Rendite beträgt also insgesamt 2,75 % p.a.

Wichtig bei der Berechnung der Rendite: ETFs und Fonds können entweder ausschüttend oder thesaurierend sein – dann werden die Erträge aus Dividenden und Zinsen automatisch wieder angelegt. Und das hat Einfluss auf die durchschnittliche jährliche Rendite – wie folgende Beispielrechnung zeigt:

  • Ein ausschüttender Fonds verzeichnet im Jahr durchschnittlich ein Kursplus von 3,0 %, zusätzlich werden 2,0 % p.a. Erträge an Anleger ausgezahlt. Die Rendite im ersten Jahr beträgt also 5,0 % - egal, ob es sich um einen aktiven Investmentfonds oder ETF handelt. In diesem Rendite-Beispiel steigt die durchschnittliche jährliche Rendite mit der Anlagedauer: Bei 10 Jahren beträgt die durchschnittliche jährliche Rendite 5,7 %, bei 20 Jahren sogar 6,7 %. Grund: Durch den Zinseszinseffekt auf die Wertentwicklung steigt das Fondsguthaben Jahr für Jahr.

  • Ein thesaurierender Fonds mit denselben Eckdaten – 3,0 % Kursplus p.a. und 2,0 % Erträge kommt auf eine höhere Rendite. Denn dadurch, dass die Erträge nicht ausgezahlt werden, sondern im Fondsvermögen verbleiben, wirkt sich der Zinseszinseffekt stärker aus. Im ersten Jahr ist die Rendite mit 5,0 % komplett identisch. Bei 10 Jahren Anlagedauer ergibt sich aber eine Fonds-Rendite von durchschnittlich 6,3 % p.a., bei 20 Jahren sind es sogar 8,3 % p.a.

    Hat ein Anleger € 10.000 angelegt, so macht das einen deutlichen Unterschied: Nach 20 Jahren wird mit einem ausschüttenden Fonds ein Plus von rund 13.435 € erzielt. Bei einem thesaurierenden Fonds oder ETFs sind es fast € 3.100 mehr (€ 16.532) –wenn Kurs und Ertrag sich bei beiden Fonds exakt gleich entwickeln.

    Rendite berechnen: Formel und Beispiele, wie es geht (3)

Bei growney verwenden wir sowohl thesaurierende als auch ausschüttende Fonds. In der Regel werden die Erträge für unsere Kunden aber automatisch wieder anlegt, so dass unsere Kunden voll vom Zinseszinseffekt profitieren.

  • Besitzt man ein Haus oder eine Wohnung, lässt sich auch eine Immobilien-Rendite berechnen, wenn das Objekt vermietet wird und regelmäßige Einnahmen erwirtschaftet. Oft übersehen werden dabei aber die anfallenden Kosten oder notwendigen Rückstellungen für den Werterhalt. Die reale Immobilien-Rendite (netto) fällt daher oft geringer aus als gedacht – denn von den Mieterträgen (also der Bruttorendite) sind noch Verwaltungskosten, Steuern und Rücklagen abzuziehen.

    Wer sich für das Thema Immobilien-Rendite interessiert, sollte sich das also ganz genau einmal durchrechnen, um später keine Enttäuschung zu erleben.

    Beispiele zu Immobilien als Wertanlage

Realistische Rendite-Berechnung für die Zukunft

Gerade an den Kapitalmärkten ist es für eine realistische Rendite-Berechnung wichtig, auch mögliche Schwankungen miteinzuberechnen. Nur so entsteht ein ehrliches Bild über die zu erwartende Rendite einer Geldanlage. Dazu werden anhand historischer Kurswerte rund 100.000 mögliche Varianten der Wertentwicklungsimuliert und die statistische Wahrscheinlichkeit dazu berechnet. So entsteht ein realistisches Szenario für die Berechnung der Rendite in der Zukunft.

Konkret heißt das für eine Berechnung der Rendite bei growney: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent liegt die Wertentwicklung zwischen dem guten und dem schlechten Erwartungswert, mit einer Wahrscheinlichkeit von je 10 Prozent ist die Rendite schlechter bzw. noch besser als angegeben.

Dabei ist die erwartete jährliche Rendite ein Durchschnittswert für mittelfristig orientierte Anleger. In schwachen Marktphasen kann diese Rendite geringer, in guten Marktphasen aber auch höher ausfallen.

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