Eine Deckung der Margin ist der Mindestbetrag an Sicherheiten, der in Ihrem Portfolio vorhanden sein muss, um
- die Transaktion durchführen zu können (Initial Margin)
- die Position halten zu können (Maintenance Margin)
In der TWS (Trader Workstation - Classic TWS Ansicht) werden die Gesamtsicherheiten als Equity with Loan Wertangezeigt(Summe: Wert aller Positionen plus dem Wert aller Cash-Bestände).
Initial Margin:Umneue Positioneneröffnen zu können, müssen die vorhandenen Gesamtsicherheiten mindestens gleich der geforderten Initial Margin sein.
Zusätzlich wird während der Orderübermittlung ein weiteres Kriterium überprüft.
Die Hebelung Ihres Depots beim Hinzufügen neuer Wertpapiere ist mit einem Cap versehen. Beim Übermitteln der neuen Order wird deshalb das folgende Prüfschema angewandt:
Hinweis: Sollten nach der Eröffnung von neuen Positionen die Gesamtsicherheiten die Maintenace Margin unterschreiten, kann es zu Positionsschließungen durch die Handelsplattform kommen.
MARGIN: HANDEL MIT AKTIEN
Beim Betrachten der Margin-Anforderungen eines Depots ist zu beachten, dass zwei Richtlinien zu dessen Bewertung herangezogen werden.
Es gelten die Regeln der SEC (US Securities and Exchange Commission - US Börsenaufsicht) bezüglich der Margin-Konten. Diese Regel findet sich im Wert des RegT Margin-Betrags und dem hiermit verbundenen Special Memorandum Account (SMA) wieder. Dieses SMA ist ein Unterkonto Ihres RegT Margin-Depots.
Nach den RegT (Regulation T)-Kriterien gilt für den SMA-Wert, dass dieser größer als Null sein muss zum Ende des US-Handelstages. Der SMA-Wert selbst wird während des Handelstages in Echtzeit errechnet, die Anforderungen der RegT Initial Margin werden am Ende des Handelstags (21:50-22:15 Uhr MEZ) überprüft um sicherzustellen, dass der SMA-Wert größer oder gleich Null ist.
Den SMA-Wert finden Sie in Ihrem Kontofenster Ihrer TWS.
Der SMA-Wert wird wie folgt errechnet:
Hinweis: Sollte der SMA-Wert Ihres Depots am Ende des Handelstages negativ sein, können Positionen liquidiert werden.
Für den Kauf von Wertpapieren gelten zusätzlich Initial und Maintenance Anforderungen. Ob eine Transaktion vollzogen werden kann oder nicht ist abhängig davon, ob die geforderte Sicherheitsleistung durch die Gesamtsicherheiten Ihres Depots (Equity with Loan Wert) gedeckt sind.
Allgemein liegen dieMarginsätze für Aktienpositionenbei:
- 25% - 100% für Long-Positionen
- 30% - 100% für Short-Positionen
Zur Info: Ein Marginsatz von 25% ist nur für denIntradayhandelgültig! Sollten Sie Positionen also länger halten wollen müssen Sie die geforderteÜbernacht-Margin von mindestens 50%beachten.
Sollte bereits Margin (Minimum-Margin) für Short-Positionen in Höhe von 2.000 USD geblockt sein, so wird für jede weitere Eröffnung 30-100% benötigt.
Der Marginsatz von 100% gilt für risikobehaftete Wertpapiere wie bspw. Nebenwerte oder Positionen am OTC-Markt.
SMA-REGELN
SMA-Berechnungen erfolgen regelmäßig auf Basis der folgenden Maßgaben:
- Bareinzahlungen werden dem SMA gutgeschrieben.
- Barauszahlungen werden vom SMA abgezogen.
- Dividenden werden dem SMA gutgeschrieben.
- Transaktionen werden pro Kontrakt pro Tag saldiert.
- Der realisierte G&V, d. h. Day-Trading-Gewinne und -Verluste, werden im SMA verbucht.
- Anfallende Provisionen und Steuern werden dem SMA belastet.
- Alle Transaktionen (eine pro Kontrakt) werden am Ende des Handelstages im Portfolio verbucht. Steigt die Reg-T-Margin-Anforderung für das Portfolio, wird das SMA-Konto mit dem erhöhten Betrag belastet. Sinkt die Reg-T-Margin-Anforderung für das Portfolio, wird dem SMA-Konto der Verringerungsbetrag gutgeschrieben. Wenn erforderlich, wird der aktuelle Kurs des Basiswerts für diese Berechnung verwendet.
- Erlöse aus Verkäufen von Optionen werden dem SMA gutgeschrieben.
- Prämien für Optionskäufe werden dem SMA belastet.
- Die Veränderung im SMA-Konto durch getätigte Transaktionen entspricht effektiv der Veränderung des Reg-T-Eigenkapitals abzgl. der Veränderung des Reg-T-Margin-Betrags.
- Universelle Transfers werden wie Bareinzahlungen und -auszahlungen behandelt.
- Marktbewertung: Falls der Reg-T-Überschuss eines Marginkontos bei Handelsschluss (normalerweise 16:00 US Eastern Time) größer ist als das SMA, wird das SMA mit dem Reg-T-Überschuss gleichgesetzt. Bitte beachten Sie, dass der SMA-Saldo sich nie aufgrund von Marktbewegungen verringert. Reg-T-Überschuss = 0 oder (Reg-T-Eigenkapital - Reg-T-Margin), wobei der jeweils größere Wert gilt.
- Devisentransaktionen wirken sich nicht auf das SMA aus.
- Gebühren wie zum Beispiel Orderstornierungsgebühren, Marktdatengebühren etc., haben keinen Einfluss auf das SMA.
- Ausübungen und Zuteilungen (EA) werden dem Credit Manager gemeldet, sobald wir die entsprechenden Meldungen von den Clearingstellen erhalten. Sie werden als Transaktionen dieses jeweiligen Tages behandelt. Zum Beispiel erhalten wir bei Fälligkeit EA-Benachrichtigungen am Wochenende. Das Handelsdatum dieser Transaktionen im Clearing-System ist Freitag, doch für die SMA-Berechnung durch den Credit Manager werden sie als Transaktionen von Montag behandelt. Ausübungsanträge haben keinen Einfluss auf die SMA. DVP-Transaktionen werden wie Handelsausführungen behandelt.
MARGIN: HANDEL MIT OPTIONEN / FUTURES
Für den Handel mit Optionen und/oder Futures ist in der Regel die Hinterlegung einer separaten Margin zwingend notwendig. Diese Sicherheitsleistung wird in Ihrem Konto geblockt um sicherzugehen, dass Sie Ihre Verpflichtungen im Fall einer Optionsausübung oder eines Cash-Ausgleichs auch erfüllen können.
Die Margin für EUREX-Kontrakte wird anhand eines sogenannten Risk Based Margining Systems berechnet. Der Vorteil dieser Berechnung für Sie: Ihr gesamtes Portfolio fließt in die Berechnung des Risikos mit ein. Dabei wird eine Korrelation zwischen den Auswirkungen und der Haltedauer Ihrer Positionen berücksichtigt.
MARGIN: HANDEL MIT WÄHRUNGEN
Im Forex (FX) Trading haben Sie die Möglichkeit, den vorhandenen Cash-Bestand um einen Multipliaktor von bis zu 40 zu hebeln. Obwohl in einem Margin-Depot umgebuchte Cash-Beträge (Unsettled Cash) sofort nach Positionsschließung in Ihrem Konto bereit gestellt werden, besteht trotzdem eine Settlement-Frist von bis zu 3 Werktagen.
Gerade bei häufigem Devisenhandel kann es dann vorkommen, dass die Summe an nicht-gebuchten Beständen stark ansteigen wird. Um diesen Anstieg nach oben hin zu begrenzen (Cap) gilt folgende Regelung beim FX Trading:
Die Summe ungebuchter Bestände aus allen FX Trades darf das 250-fache Ihres Depotwertes (Netto Liquidationswert) nicht übersteigen.