Was ist eine Inflation?
Bei einer Inflation ändert sich die Kaufkraft des Geldes: Sie sinkt.
- Geld verliert real an Wert, weil Waren und Dienstleistungen teurer werden.
- Aktuell bekommen dies Verbraucher unter anderem durch die hohen Energiekosten und Nahrungsmittelpreise zu spüren.
Bei einer angenommenen Inflation von 5 % pro Jahr sind 100 € im zweiten Jahr real nur noch 95 € wert. Die Geldmenge eines Landes wächst schneller als Güter und Dienstleistungen, sodass mehr Geld ausgegeben werden muss, um dieselben Güter zu kaufen.
Die Inflationsrate wird mit einem klar definierten Warenkorb ermittelt, in dem
- Gütern des täglichen Bedarfs.
- Kosten für Wohnungen,
- Heizen,
- Bekleidung und
- Dienstleistungen
berücksichtigt sind. Sie sollen die Nachfrage einer Volkswirtschaft repräsentativ abbilden.
Experten unterscheiden noch zwischen Angebots- und Nachfrageinflation.
- Bei einer Nachfrageinflation sind nicht genügend Güter auf dem Markt erhältlich und der Preis steigt dadurch.
- Bei einer Angebotsinflation sorgen Kostensteigerungen auf Produktionsseite für einen höheren Endpreis. In beiden Fällen verliert das Geld an Kaufkraft.
Eine gewisse Inflation ist wünschenswert, denn nur bei einer erwarteten Teuerung der Waren wird der Konsum angekurbelt.
Bei sinkenden Preisen kann es zu einer Deflation kommen, bei der die Preise sinken und dennoch auf Konsum verzichtet wird, weil weiter sinkende Preise erwartet werden.
Eine zu hohe Inflation (Hyperinflation) ist ebenfalls schädlich für die Wirtschaft, weil die Währung ihren Wert als Zahlungsmittel und die ihre Funktion als Wertmaßstab und Wertaufbewahrung verliert.
Wirtschaftswissenschaftler unterscheiden zwischen 4 verschiedenen Inflationsgeschwindigkeiten:
- Schleichende Inflation: geringe Preissteigerung bis circa 2 %, politisch gewünschtes Ziel.
- Trabende Inflation: mittlere Preissteigerung von 2 % bis 10 %.
- Galoppierende Inflation: sehr starke Preissteigerung von 10 % bis 50 %.
- Hyperinflation: extrem hohe Preissteigerung mit Raten von mehr als 50 %.
In Europa ist eine Inflation von circa 2 % gewünscht. Dieses Ziel versucht die europäische Zentralbank durch verschiedene Maßnahmen zu erreichen. Im Februar 2021 lag die Inflationsrate noch bei 1,3 %, im Juli bereits bei 3,8 %.
In 2022 explodierte die Inflationsrate insbesondere durch den Krieg in der Ukraine und anderer wirtschaftlicher Umstände auf rund 8 %.
Zum Vergleich: Zwischen 2000 und 2019 lag die Rate zwischen 0,3 % und 2,6 %.