Bietet ein ETF-Sparplan eine höhere Rendite als eine Einmalanlage?
Ein direkter Vergleich der Rendite eines ETF-Sparplans und der einer Einmalanlage ist kaum möglich. Denn eine monatliche Einzahlung in ETFs von beispielsweise 1.000 € über zwölf Monate hinweg bietet andere Voraussetzungen als eine einmalige Einzahlung von 12.000 €. Die Einmalanlage kann direkt mit 12.000 € Renditen erzielen, wohingegen mit dem ETF-Sparplan erst nach und nach Geld investiert wird. Der Zinseszinseffekt ist dadurch bei einer Einmalanlage stärker als bei einem Sparplan. Auch die Wertentwicklung der ETFs wirkt sich bei einem Sparplan geringer auf die Rendite aus als bei einer Einmalanlage.
Da die Kurse der im ETF enthaltenen Wertpapiere schwanken können, kann sich ein verzögertes Investment im Vergleich zur Einmalanlage positiv auf die Rendite auswirken. Durch das regelmäßige Investieren ergeben sich aufgrund der Kursschwankungen in der Regel andere Kaufpreise der ETF-Anteile als bei einem einmaligen Kauf. Beim Sparplan kann ein Durchschnittspreis errechnet werden, der Cost-Average-Effekt genannt wird. Je nach Wertentwicklung kann es sein, dass mit den 12.000 € über einen ETF-Sparplan am Ende mehr oder weniger Anteile als mit einer Einmalanlage gekauft wurden. Um zu verdeutlichen, wie der Cost-Average-Effekt tatsächlich wirkt, wird die fiktive Wertentwicklung eines ETF-Sparplans in einem steigenden und einem fallenden Marktumfeld mithilfe eines Rechenbeispiels betrachtet und mit der Einmalanlage verglichen.
Sparplan-Effekt bei steigenden Kursen
Bei einer jährlichen Wertentwicklung von 19,3 % wird aus einer Einmalanlage von 12.000 € zum Ende des Jahres ein Kapital von 14.316 €. Im Rechenbeispiel hat ein Anteil einen Wert von 100 € und zu Beginn der Laufzeit werden 120 Anteile gekauft.
Wer hingegen monatlich 1.000 € investiert, hat am Ende des Jahres lediglich 13.506,93 € erzielt. Durch die steigenden Preise während der Laufzeit können Monat für Monat immer weniger Anteile (durchschnittlich 112,94) für den fixen Sparbetrag von 1.000 € erworben werden.
Sparplan-Effekt bei fallenden Kursen
Wenn die Kurse fallen, verhält es sich genau umgekehrt. Bei einer jährlichen Wertentwicklung von -10,5 % und einer Einmalanlage von 12.000 € bleiben am Ende des Jahres noch 10.740 € übrig, das entspricht einem Verlust von 1.260 €. Alle 120 erworbenen Anteile verlieren über das Jahr hinweg gleichzeitig an Wert.
Beim ETF-Sparplan fallen die Verluste in diesem Rechenbeispiel geringer aus, da Monat für Monat mehr Anteile zu günstigeren Preisen gekauft werden können. Am Ende des Jahres ist aus den 12.000 € zwar ein Gegenwert von 11.532,44 € geworden, was einem Verlust von 467,56 € entspricht. Allerdings ist dieser mit -3,9 % wesentlich geringer als bei der Einmalanlage.