CFD Steuer 2024: Infos zur CFD Trading Steuer (2024)

CFDs handeln und Gewinne als Trader richtig versteuern

CFDs – oder Contracts for Difference – sind Ihre Chance, auf die Kursbewegung vieler Handelswerte zu setzen, ohne auch nur eine Aktie physisch zu besitzen. Der Wert des CFDs leitet sich immer von einem Underlying ab. Erzielen Sie mit Differenzkontrakten Gewinne, darf ein wichtiger Punkt nicht vergessen werden: Sie müssen Steuern zahlen. Und im Vergleich zu Aktien gelten für CFDs einige Besonderheiten.

Differenzkontrakte sind ein vergleichsweise junges Handelsinstrument. Trotzdem kennen CFDs inzwischen sehr viele Anleger. Eine Ursache: Bei CFD Brokern fallen kaum klassische Ordergebühren an. Auf der anderen Seite ermöglicht derHebel (Leverage) profitable Trades selbst bei einer geringen Kursbewegung. Als Trader denken Sie aber immer daran, dass viele Broker im Ausland sitzen – was Ihre Steuern auf den CFD Handel komplexer macht.

So funktionieren Differenzkontrakte

CFDs sind Finanzderivate, die sich aus einem Basiswert ableiten. Sie handeln also nie physischeine Aktie oder Währungspaare– sondern auf die Kursbewegung des Underlyings. CFD Broker bieten Differenzkontrakte auf Assetklassen an wie:

▶️Aktien: Viele nationale und internationale Blue-Chips-Aktien. Penny-Stock Aktien spielen keine Rolle.
▶️Indizes: CFDs auf Indizes wie den DAX, S&P 500 oder den Nikkei 225.
▶️Rohstoffe: Viele Industrie-Rohstoffe wie Gold, Silber, Öl – aber auch Lebensmittel-Rohstoffe wie Getreide oder Kaffee.
▶️Währungen(Forex): CFD Broker bieten eine breite Auswahl an Major- und Minor-Währungspaaren.
▶️Anleihen: Bei verschiedenen Brokern weniger stark präsent sind Bond-CFDs für Anleger im Hinblick auf die Diversifikation ein interessantes Instrument.

Diese vielen handelbaren Assetklassen geben Ihnen als Trader die Möglichkeit, verschiedeneCFD Strategienzu entwickeln – auch, um die Steuer auf Differenzkontrakte optimal zu gestalten.

Gebühren im CFD Trading

Da für die Steuerberechnung Verluste und die Gebührenstruktur der Broker eine Rolle spielen, brauchen Sie als Anleger dazu einen klaren Überblick. Im Handel mit CFDs geht es um:

1. Spread– Differenz zwischenBrief- und Geldkurs(Bid-Ask-Spread)
2. Kommission– werden von einigen Brokern auf Aktien-CFDs als Prozentsatz des Handelsvolumens erhoben
3. Finanzierungskosten– Kosten für das Offenhalten der Positionen über Nacht (in der Regel werden CFDs zum Handelsschluss geschlossen)
4. Inaktivitätsgebühren– werden von einigen CFD Brokern berechnet, wenn über einen längeren Zeitraum kein Handel mehr stattfindet
5. Aus- und Einzahlungsgebühren– sind vergleichsweise selten und werden dann vorrangig für Abhebungen erhoben

Die Handelsgebühren spielen beim Sparer-Pauschbetrag und denCFD Verlustverrechnungennoch eine Rolle.

CFD Handel – Grundlagen der Besteuerung

Differenzkontrakte gibt es seit den 1990er Jahren. Ursprünglich als Variante einesEquity Swapsgedacht, haben sich CFDs seit den 2000er Jahren auch als Handelsinstrument im Retailsektor etabliert. Seit etwa 2005 gibt es auf Differenzkontrakte spezialisierte Broker. Hinsichtlich der Besteuerung gehören CFDs zu den Kapitalerträgen. Wie sieht die Besteuerung im Detail aus?

Entscheidende Bedeutung fällt dem Broker zu. Liegt dessen Geschäftssitz in Deutschland, unterliegen Ihre Erträge derAbgeltungssteuer. Sitzt der CFD Broker im Ausland, gelten die inländischen Steuergesetze. Heißt im Klartext: Sie sehen sich als Anleger mit teilweise sehr komplexen Sachverhalten in Bezug auf die CFD Steuern konfrontiert.

CFD Steuer: Deutschland zieht Abgeltungssteuer ein

Differenzkontrakte – oder vielmehr die Gewinne – sind im deutschen Steuerrecht Kapitalerträge, die versteuert werden müssen. Seit 2009 greift die Abgeltungssteuer. Erhobenin Höhe von 25 Prozent, greift diese als Quellensteuer. Sprich: Schließen Sie bei einem deutschen CFD Broker eine Position mit Gewinn, behält dieser automatisch die Abgeltungssteuer ein. Letztere landet anschließend beim Finanzamt.

Achtung: Gebucht wird die Abgeltungssteuer normalerweise nach Handelsschluss. Sinkt die verfügbare Margin dadurch ab, werden vom System möglicherweise Positionen zwangsweise geschlossen. Als Trader müssen Sie das verfügbare Kapital für das Handelskonto im Auge behalten.

Zusätzlich zur Abgeltungssteuer als CFD Steuer fallen in Deutschland der Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer an. Beide werden zusammen mit der Abgeltungssteuer erhoben. Der Soli macht sich in Höhe von5,5 Prozentder Kapitalertragsteuer bemerkbar. Sind Sie Mitglied einer Religionsgemeinschaft, die Kirchensteuer erhebt, zieht das Finanzamt diese mit ein. Je nach Bundesland liegt der Steuersatzzwischen 8 Prozent und 9 Prozentder Kapitalertragsteuer. Hintergrund: Kirchensteuer wird allgemein an der Einkommenssteuer bemessen. Da diese auf Kapitalerträge über die Abgeltungssteuer abgegolten wird, findet der Steuerabzug in dieser Form statt.

Beispiel: Sie erzielen mit CFDs einen Gewinn von 1.000 Euro. Bevor der Ertrag ausgezahlt wird, zieht der Broker schon einmal 250 Euro für die Abgeltungssteuer ein. Dazu kommen noch 13,75 Euro Solidaritätszuschlag und 20 Euro bzw. 22,5 Euro für die Kirchensteuer. Im schlechtesten Szenario wird der Ertrag um 286,25 Euro leichter.

Gibt es für den CFD Handel Sonderregeln bei der Abgeltungssteuer?

Für einige Quellen gibt es bei den Kapitalerträgen Sonderregelungen. So werden Einnahmen aus Immobilien – etwa bei Vermietung – nicht der Abgeltungssteuer unterworfen. Es greifen Besteuerungsgrundlagen aus dem Gewerbebetrieb oder Vermietung und Verpachtung. Eine Tatsache, die auch für bestimmte Immobilienfonds gelten kann. Darüber hinaus greifen beiGold-Zertifikatenspezielle Regeln.

Sind diese mit physischem Gold hinterlegt und verbriefen den Anspruch auf die Lieferung des Edelmetalls gegenüber dem Inhaber, greift eine Besteuerung wie beim physischen Gold. Aber: Bei Differenzkontrakten gelten diese Regeln nicht – auch, wenn vielleichtImmobilienwerte das Underlyingfür den CFD sind. Letztlich gilt dessen Status als Finanzderivat für die steuerliche Behandlung.

Sparer-Pauschbetrag – Gewinne aus CFD steuerfrei einstreichen

Dass in Deutschland die Abgeltungssteuer direkt eingezogen wird, ist ärgerlich. Als Trader gibt Ihnen der Gesetzgeber die Chance, diesen Steuerabzug zu vermeiden. Im Rahmen der Einführung der Abgeltungssteuer ist der Sparer-Pauschbetrag entstanden. Hiermit stehen Ihnen1.000 Euroals steuerpflichtige Person zur Verfügung. Über Freistellungsaufträge erreichen Anleger damit die Auszahlung der vollen Kapitalerträge – bis die festgelegte Summe ausgeschöpft ist. Ehe- und Lebenspartner könnenbis zu 2.000 Euronutzen.

Allerdings hat der Pauschbetrag noch einen anderen Effekt. Handelsgebühren, die bis 2008 als Werbungskosten geltend zu machen waren, können jetzt nicht mehr angesetzt werden. Die Finanzämter sehen dieseWerbungskostenmit dem Sparer-Pauschbetrag als abgegolten an. Heißt im Klartext, dass Kommissionen oder Übernacht-Gebühren aus dem CFD Handel nicht mehr abgesetzt werden dürfen.

Kleiner Tipp: Probieren Sie die ersten Schritte rund um Differenzkontrakte über virtuelle Handelskonten aus. Über dieseCFD Simulationtesten Anleger Strategien und machen erste Erfahrungen mit Indikatoren in der technischen Analyse.

CFD Trading: Steuern im Ausland

Differenzkontrakte werden als Handelsklasse von deutschen Brokern und Depotbanken angeboten. Viele Broker sitzen dennoch im Ausland. Was heißt dies für das Thema CFD und Steuern? Grundsätzlich ändern sich damit die Regeln für den Steuerabzug. Für Sie als Trader sind die Steuergesetze des Geschäftssitzes Ihres Brokers und das deutsche Steuerrecht relevant. Zwar wird keine deutscheAbgeltungssteuerabgezogen.

Sie müssen – sofern Erträge aus Kapitalanlagen im Ausland, die nicht der Abgeltungssteuer unterliegen – eine Steuererklärung anfertigen. Außerdem taucht das Thema Quellensteuer für Sie wieder auf. Eine ganze Reihe an Ländern setzt bei den Kapitalerträgen auch auf Quellensteuern. Diese liegt zwischen0 Prozent und 35 Prozent.

Der Handel mit Differenzkontrakten über Broker im Ausland sichert allerdings einen Liquiditätsvorteil. Da Sie als Anleger die Steuererklärung nicht direkt zum Jahresende abgeben müssen, vereinnahmen Sie Gewinne und legen diese wieder an. Für das Steuerjahr 2024 gilt zum Beispiel der 31. Juli 2025 als Abgabefrist. Arbeiten Sie mit einem Steuerberater zusammen, dehnt sich die Frist noch einmal aus.

Quellensteuern: Darauf müssen Sie vorbereitet sein

Gewinne aus dem CFD Handel im Ausland unterliegen Quellensteuern. Zumindest ist dies nicht unwahrscheinlich. So zieht Irland 20 Prozent ein und in den USA zahlen Anleger30 Prozent Quellensteuer. Auf der anderen Seite gibt es Länder wie Zypern, bei denen auf die Gewinne keine Abgaben anfallen. Es kann eine CFD Strategie sein, genau auf diese Anbieter zu setzen.

Was passiert, wenn Sie im Ausland als Trader zur Kasse gebeten werden? Existiert ein Doppelbesteuerungsabkommen, dürfen 15 Prozent der im Ausland verlangten Steuer in Deutschland angerechnet werden. Es wird Ihnen aber passieren, dass danach immer noch eine Differenz verbleibt. Diese können sich Anleger bei den zuständigen Behörden im Ausland erstatten lassen. Leider wird es hier nicht immer einfach gemacht.

Tipp: Anleger können in einigen Ländern ihre Quellensteuer auf Antrag reduzieren lassen. In den USA ist dafür beispielsweise dasFormular W8BENvorgesehen. Steuerausländer ohne Wohnsitz in den USA und US-Staatsbürgerschaft lassen damit auf Antrag den Steuersatz auf 15 Prozent anpassen.

Ausländische CFD Gewinne in Deutschland versteuern

Ihre Entscheidung, über ausländische Broker auf Differenzkontrakte zu handeln, hat eine wichtige Folge: Sie müssen eine Steuererklärung abgeben. Dazu brauchen Sie mindestens ein Formular – die Anlage KAP. Zusätzlich können Angaben im Anhang KAP-INV notwendig sein.

Die Formblätter werden zusammen mit der Steuererklärung abgegeben.

Anlagen für die Steuererklärung, welche Kapitalerträge erfassen:

▶️Anlage KAP– erfasst die im Inland und mit anderen im Ausland erzielten Einnahmen (außer Erträge nach KAP-INV)
▶️Anlage KAP-BET– für Gewinne aus Beteiligungen
▶️Anlage KAP-INV–Gewinne aus Investmentanteilen, die nicht dem inländischen Steuerabzug unterliegen (zum Beispiel Aktien- oder Mischfonds).

Die Eintragung der über deutsche Broker erzielten Erträge ist vergleichsweise einfach. Diese stellen Ihnen Steuerbescheinigung aus. Zusätzlich haben Sie als Anleger Zugriff auf Erträgnisaufstellungen. Für CFD Gewinne bei ausländischen Brokern stehen Anleger mitunter vor einem Problem. Nicht jeder Anbieter stellt Steuerbescheinigungen nach dem deutschen Muster aus. Ob Tax Reports oder Auszüge der Handelsaktivität ausreichend sind, ist für den Einzelfall zu entscheiden.

Ganz wichtig: Über die Formulare zur Steuererklärung werden Ihre Kapitalerträge und die zugehörigen Verluste jeweils separat erfasst. Sie dürfen also nicht einfach intern eine Verlustverrechnung für die Steuer auf CFDs vornehmen und das Feld einfach leer lassen. Zusätzlich tragen Sie auch in Deutschland schon gezahlte Abgeltungssteuer und angerechnete Steuern aus dem Ausland ein.

CFDs sind steuerrechtlich Termingeschäfte

Anleger können Verluste und Gewinne aus dem Handel mit Aktien einfach verrechnen und zahlen Gewinne am Ende nur auf den daraus resultierenden Ertrag. Verlustverrechnungen sind im Wertpapierhandel nicht ungewöhnlich. Bei Brokern in Deutschland stoßen Sie daher auf drei unterschiedliche Verlusttöpfe für:

▶️ Aktien
▶️ sonstige Anlagen
▶️ Quellensteuer.

Eine Verrechnung darf auch für CFDs vorgenommen werden. Hier gelten seit einigen Jahren allerdings besondere Rahmenbedingungen. Differenzkontrakte sindsteuerrechtlich inzwischen denTermingeschäftenzugeschlagen. Damit ist seit 2021 nur eine eingeschränkte Verrechnung realisierter Verluste mit Gewinnen möglich. Sobald mehr als20.000 Euroauf der Verlustseite stehen, wird die Verrechnung gedeckelt.

Hierdurch entsteht eine ungewöhnliche Situation: Durch denCFD Hebelentstandene Verluste müssen Sie quasi wie einen Gewinn versteuern. Zwar darf die Differenz ins neue Steuerjahr verschoben werden. Allerdings ist eine Verrechnung auch dann nur mit artgleichen Verlusten möglich. Diese Rahmenbedingungen sind für Kleinanleger auf den ersten Blick vielleicht nicht relevant. High-Volume-Trader werden sich allerdings deutlich überlegen, ob die Gründung einer Trading-GmbH unter diesen Voraussetzungen interessant wird.

Fazit: Auf CFDs fallen Steuern an

Differenzkontrakte wecken durch die Hebelwirkung Aufmerksamkeit. In der Vergangenheit haben sich viele Trader an den Derivaten ausprobiert. Wer die Chance auf CFD Trading Gewinne nutzt, darf das Thema Steuer nicht unter den Teppich kehren. Besonders bei Brokern im Ausland kann dieser Aspekt komplex werden. Ausländische Quellensteuern, die deutsche Steuererklärung undCFD Verlustverrechnung– es gibt verschiedene Aspekte, die im Hinblick auf die Besteuerung eine Rolle spielen. Inwiefern eine Trading GmbH als „Steuersparmodell“ in Frage kommt, ist nur anhand des Einzelfalls zu klären. Hier stecken im Steuerrecht wieder neue Stolperfallen.

Copy Trading Steuern – Häufige Fragen und Antworten